600.000 Menschen sterben jährlich an Hepatitis B und an mit dieser Infektionskrankheit in Verbindung stehenden Folgen. Hepatitis B ist der gefährlichste Typ der viralen Hepatitis und die Hauptursache für Leberkrebs.

Genf, 28 Juli 2011 - Am diesjährigen Welt-Hepatitis-Tag möchten wir Dr. Baruch Blumberg ehren, einen äußerst engagierten Wissenschaftler, der das Hepatitis-B-Virus entdeckte. Seine Arbeit legte den Grundstein für einen leistungsstarken Impfstoff gegen Hepatitis B: die erste Impfung, die Leberkrebs vorbeugen kann. Dr. Blumberg ist im April dieses Jahres verstorben.

Die Impfung hat Millionen vorzeitige Todesfälle, die durch Zirrhosen und Leberkrebs verursacht werden, verhindert. Leberkrebs ist eine der drei tödlichsten Krebsarten bei Männern und eine der Hauptkrebsarten bei Frauen. Laut der Welt-Krebs-Erklärung (World Cancer Declaration) der UICC soll die Bevölkerung in von Hepatitis B betroffenen Gebieten bis 2020 durch ein umfassendes Impfprogramm geschützt werden.

Obwohl der Hepatitis-B-Impfstoff bereits seit 1982 verfügbar ist, blieb er für Entwicklungsländer aufgrund der hohen Kosten unerschwinglich – wenngleich die Krankheitsbelastung in diesen Ländern am höchsten war. Erst über ein Jahrzehnt später nahm Simbabwe als erstes Entwicklungsland den Impfstoff in sein Routineimpfprogramm auf.

Seit 2000 hat die GAVI Alliance die Impfung von 267 Millionen Kindern in Entwicklungsländern gegen Hepatitis B unterstützt und mehr als 3 Millionen vorzeitige Todesfälle verhindert. So waren beispielsweise in den ärmsten Regionen Chinas vor zehn Jahren nur 40 % der Kinder gegen Hepatitis B geimpft; etwa 10 % waren dauerhafte Krankheitsträger. Im Jahr 2002 begann GAVI gemeinsam mit der chinesischen Regierung die erste Dosis der Hepatitis-B-Impfung bei der Geburt zu verabreichen – auf diese Weise wurden 25 Millionen Neugeborene kostenlos geimpft. Heute tragen weniger als 1 % der Kinder unter fünf Jahren in China Hepatitis B chronisch in sich. Wenn diese Kinder heranwachsen wird Leberkrebs voraussichtlich keine Haupttodesursache mehr sein, sondern eine seltene Krankheit.

Jetzt steht eine zweite Impfung gegen Krebs zur Verfügung. Eine Impfung gegen das Humane Papillmavirus (HPV) kann in 70 % der Fälle vor Gebärmutterhalskrebs schützen. Die UICC unterstützt GAVI’s Bemühungen, die HPV-Impfung zu einem kostengünstigen Preis in Entwicklungsländern einzuführen.

Im September dieses Jahres werden die Vereinten Nationen das erste Gipfeltreffen zu nicht-übertragbaren Krankheiten abhalten. Diese Veranstaltung ist eine hervorragende Möglichkeit, um den Einfluss der Hepatitis-B- und HPV-Impfungen zur Prävention von Leber- und Gebärmutterhalskrebs zu unterstreichen und um dazu aufzurufen, diese Impfstoffe mit vereinten Kräften in Entwicklungsländern einzuführen.

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